Gestaltungsvorschlag 1:

Unabhängig davon, ob die Handlung im Hauptgottesdienst oder in einem eigenen Gottesdienst stattfindet, ist es wichtig, den Täufling selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Dies kann geschehen, indem er von einem Elternteil oder Paten oder sonstigen Verwandten nach vorne geführt wird, so dass die Gemeinde ihn sehen kann. Dann wird der Name des Täuflings genannt, wobei eine kurze Darstellung der Bedeutung dieses Namens durchaus sinnvoll ist. In diesem Rahmen kann der Täufling auch schon mit dem Kreuzeszeichen gesegnet werden.
Die persönliche Anrede des Täuflings, auch wenn dieser noch im Säuglingsalter ist, scheint sinnvoll und wichtig. Dadurch wird das Kind ernstgenommen vor allem im Blick darauf, dass es ein Mitglied der christliche Gemeinde wird, aber auch im Blick darauf, dass jede Verheißung, die Gott gemacht hat, auch diesem Kind direkt und persönlich zugesprochen wird.
Folgender Text ist ein Vorschlag für diese Vorstellung, wobei das Kind hier den Namen "Nina" trägt:
Namen sind nicht Schall und Rauch. Wenn wir taufen, dann nennen wir den Namen vor Gott, wir bringen den Namen des Täuflings in Gottes Gegenwart. Gott schreibt den Namen ins Buch des Lebens. Durch diesen Namen erst wird der Täufling zu einem Individuum, einem besonderen Menschen, der sich von anderen unterscheidet und der mit seinen Eigenarten und Einzigartigkeiten etwas ganz Besonderes ist. Gott erkennt dies an, indem er sagt: Fürchte dich nicht, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.
Der Name Nina ist die Kurzform anderer Namen, die auf »nina« enden. Er kann z.B. für Antonina oder Giovannina stehen, was schon darauf hindeutet, dass dieser Name aus dem Italienischen herkommt. Ich habe mich entschieden, und das ist natürlich eine ganz subjektive Entscheidung, ein paar Worte über den Namen Annina zu sagen, für den der Name Nina ja auch steht. Annina leitet sich aus dem Hebräischen ab und bedeutet »Huld« oder »Gnade«. Eine kürzere Form dieses Namens ist Anna; so hieß die Mutter Marias, also, wenn man es so will, die Großmutter Jesu.
Gemäß dem Namen, den Du, Nina, trägst und den wir heute vor Gott nennen, erbitten wir von Gott, dass seine Gnade Dich immer begleite und immer bei Dir bleibe, wo immer du auch hingehst.
Indem wir dich heute taufen, stellen wir dich unter die Herrschaft Jesu Christi, des Gekreuzigten. Darum segne ich dich nun mit dem Zeichen des Kreuzes:
Nimm hin das Zeichen des Kreuzes - du gehörst zu Christus, der dich erlöst hat. Amen.

Diese Seite wurde zuletzt überarbeitet am 2. August 2002.
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